Klima-fit
KlimaFit – Bündelung und Umsetzung ökologischer Bildungsarbeit
· Ein Projekt von Kinder-Kultur-Werkstatt, Schülerhort, Jugendwerkstatt und der KulturKantine des Trägervereins Freies Kinderhaus in der Alten Seegrasspinnerei
· gefördert von: Kommunalverband Jugend und Soziales Baden-Württemberg, Stiftung Ökowatt, Umweltstiftung Stuttgarter Hofbräu & IKK
· richtet sich an Kinder, Jugendliche und Erwachsene, Gäste & Mitarbeiter
· richtet sich an Schulen und andere Bildungsträger
Anspruch:
Wir haben Verantwortung für unsere Umwelt:
Wir wollen Bewusstsein für die Klimaproblematik fördern und
konstruktiv Handlungsweisen überprüfen, aufzeigen und einüben.
Wir wollen bisherige Erkenntnisse und Erfahrungen bündeln und breit zugänglich
Laufzeit: September 2009, bzw. Mai 2010 bis April 2013
Das Projekt hat zum Ziel, die umweltpädagogischen Maßnahmen im Trägerverein Freies Kinderhaus und in Nürtingen/Umgebung zu bündeln, zu evaluieren und zu verstetigen. Kindgerechte ökologische Projekte und Anschauungsobjekte werden entwickelt, gesucht, durchgeführt. Maßgeblich ist dabei das Wahrnehmen und erleben – oder anders gesagt: Staunen – erkennen – und handeln.
Anhand des Klimafit KVJS Projektantrags wurden folgende Schwerpunkte erarbeitet und bereits durchgeführt:
Herausforderung für 2012
Konsequente Weiterführung der monatlichen Klimafitrunde zur Qualitätssicherung
- Impulse durch Fortbildungen für praktische Impulse für die Arbeit mit den Kindern
- Die Ausstellung „Klimawerkstatt – Umweltexperimente für Zukunftsforscher“ wendet die regionale Aufmerksamkeit auf das Areal Alte Seegrasspinnerei. Ein eigenes Rahmenprogramm, gespeist aus den Erfahrungen und Kompetenzen, die in den letzten Monaten erworben wurden, bietet die Chance, nach Abschluss des Projekts nachhaltig das umweltpädagogische Profil für die Region aufrecht zu erhalten.
- Das Rahmenprogramm wurde erarbeitet und vorbereitet. Fortbildungen und Schulungen für das eigene Personal in Solarwerkstätten und Konsumverhalten entwickelt.
- Systemische Spielgeräte und weitere alltagsnahe Anschauungsobjekte müssen konsequent weitergebaut werden. Finanzierungsquellen für externe Experten/Künstler wurden erschlossen.
- Die Öffentlichkeitsarbeit darf nicht vernachlässigt werden. Neben traditionellen Flyern wurden auch Medien wie Internetpräsenz und Facebook genutzt.
- Ökologisches Handeln als Querschnittsthema in der pädagogischen Arbeit zu implementieren ist das Ziel, welches auch auf institutioneller Ebene, in Gremienarbeit und in der Politik zu verdeutlichen ist.
Zwischenbericht 2012
Umweltexperimente veranschaulichten den Klimawandel
Fast vier Monate machte sie in Nürtingen Station: die Wanderausstellung „Klimawerkstatt – Umweltexperimente für Zukunftsforscher“ der Deutschen Bundesstiftung Umwelt. Die Alte Seegrasspinnerei war der einzige Ort in Baden-Württemberg, an dem die Schau gezeigt wurde. Und so kamen die Besucher aus der ganzen Region, um sich hier über die Ursachen und Folgen des Klimawandels zu informieren.
Bei der Finissage präsentierte die Projektleiterin Julia Rieger vom Trägerverein Freies Kinderhaus zunächst einmal Zahlen: An den insgesamt 81 Öffnungstagen kamen mehr als 2.000 Besucher – darunter waren 65 Schulklassen. Sogar das SWR-Fernsehen war Anfang August da und drehte einen Beitrag für die Landesschau.
Dass so viele Schülerinnen und Schüler mit der Ausstellung erreicht wurden, bezeichnete der Verein als großen Erfolg: „Mit Kindern und Jugendlichen offen über die bedrohlichen Folgen des Klimawandels zu reden und zugleich Perspektiven aufzuzeigen, wie jeder etwas dagegen tun kann, zählt zu den wichtigen Aufgabe des Trägervereins. In seinem Leitbild sind Umweltpädagogik und ökologische Ausrichtung explizit aufgeführt.“
Gerade bei jungen Menschen ist die Ausstellung gut angekommen, weil in dieser mit relativ wenig Text, dafür mit umso mehr interaktiven Experimenten das komplizierte Thema vermittelt wurde. Entscheidend für Kinder und Jugendliche ist nicht das Design einer Ausstellung, sondern dass sie selbst etwas ausprobieren können und so ihre Erfahrungen vor allem praktisch machen, so die Erfahrungen der Ausstellungsbegleitenden.
So war es kein Wunder, dass die Station, an der man symbolisch Lebensmittel einkaufen konnte, ein Renner war: das Einscannen der Waren machte nicht nur Spaß, sondern war auch lehrreich. Auf dem ausgedruckten Kassenzettel war nämlich nicht der Preis zu sehen, sondern wie viel Kohlendioxid durch Fleisch, Butter und Obst ausgestoßen werden. Dabei erkannte man schnell, dass Vegetarier umweltbewusster sind als Fleischesser und dass es klimaschonend ist, wenn man sich für die Erdbeere aus regionalem Anbau entscheidet und diese auch nur in der Saison konsumiert. Begehrt waren aber auch Exponate, die eigens für die Ausstellung in Nürtingen hergestellt wurden: so ein selbst konstruiertes Fahrrad von Jochen Graf, mit dem man Strom erzeugen und ein Heimtrainer der IKK, mit dem man Mehl mahlen konnte.
Gut angenommen wurden auch die zahlreichen Mitmach-Angebote und die 16 Workshops, die im Rahmenprogramm der Ausstellung stattfanden. So webte u.a. die Künstlerin Tina Kern mit Kindern aus Plastiktüten und alten T-Shirts einen Sichtschutz; der Erfinder Jochen Graf baute mit Jugendlichen Wasser- und Windräder, die wirklich Strom erzeugten; einen Putzroboter, der von einem Elektromotor betrieben wird, konnte man zusammen mit Bastian Dolde herstellen; Mode aus recycelten Stoffen nähte Anne Schaedler, die dafür eigens aus London anreiste; um die Wasserknappheit ging es bei Renate Kostrewa von der Nürtinger BUND-Gruppe und die Jugendwerkstatt des Trägervereins lud zum Bau von Solarlampen, Mobiles und Wassertauschern ein.
Die Anwesenden der Finissage sprachen dem Trägerverein ein großes Lob aus, dass er mit vereinten Kräften eine solch ambitionierte Ausstellung mit einem so umfassenden Rahmenprogramm schultern konnte. Normalerweise wird die „Klimawerkstatt“ von öffentlichen Institutionen gezeigt. Bevor sie nach Nürtingen kam, war sie im Berliner Schloss Bellevue, dem Sitz des Bundespräsidenten, zu sehen und danach wanderte sie nach Bremen weiter.
Im Gegenzug dankte der Trägerverein Freies Kinderhaus dem Kommunalverband Jugend und Soziales, der Nürtinger Ökowatt-Stiftung und der Stadt Nürtingen, ohne deren finanzielle Unterstützung das Projekt nicht möglich gewesen wäre. Auch die gute Zusammenarbeit mit der Ortsgruppe des BUND ist hervorzuheben.
Eine bebilderte Zusammenfassung der Projekte ist geplant wie auch eine Weiternutzung der Seite Klimafit.de als Ideenfundus für klimarelevante Projekte.
Im April 2013 wurde eine Klimawerkstatt mit Kindern durchgeführt, die Ideen für ein Klimaschutzkonzept Nürtingens beitrugen.
Die Workshops für Erwachsene zu den Themen Energieeffizienz, Energieversorgung, Landwirtschaft und Konsum, sowie Verkehr und Mobilität fanden auf dem Gelände der Alten Seegrasspinnerei statt.